Mittwoch, 3. April 2013
Wind
Der Horizont beinahe unerträglich
weit.
Die Krümmung der Erde.
Ein Leuchten von Technik
In der Ferne,
Schiffe, die als blasse Schemen
Über die Linie gleiten,
langsam,
stetig.
Sand zwischen den Zehen
In den Haaren
Überall,
Wie tausende winzige Wesen,
Die neugierig
Alles erforschen,
Versuchen,
Wissen wollen,
Wie Kinder.
Drachen, die über mir auf
Wogenden Winden wehen
Sich drehen und spielerisch
Flattern
Ruhe in den Gesichtern von leeren
Und doch erfüllten,
Imperfekten und doch so schönen,
Einzigartigen,
wandelnden Welten.
Und der Ostwind,
Der mit immerwährender
Und niemals dagewesener Macht,
Sanft mein Gesicht kosend,
Geschichten erzählt,
Im rauschenden Rhytmus,
Flüstern, Schreien, Singen
Nachahmt,
Und mir zeigt,
Nur für mich die Welt umkreist
Und Orte besucht,
Die sonst selbst mir verschlossen bleiben.
Wind, der mir
Die Einsamkeit nimmt,
Die Lungen füllt,
Die Kälte vertreibt,
Die Hitze kühlt,
Mir hilft,
Endlich das zu finden,
Was ich bin.
Ein Versuch,
Zu verstehen.
Der nicht enden muss,
Sondern nur wehen.
Mer-Yan



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