im Regen
Sie stand da und ihre Tränen mischten sich mit dem aufkommenden Regen, der ihre traurigen Tage immer begleitete. Warum sie weinte, sie wusste es nicht, und doch strömte das Wasser aus ihren Augen, glitt über ihre Nase, verfing sich kurz in der Vertiefung über ihren Lippen und fiel dann auf ihr T-Shirt. Man würde es nicht sehen, denn der Regen verbarg die Trauer und über ihre Lippen kam kein Laut. Niemand würde sich wundern und sie überrascht fragen, "Was ist denn los, Virginia?" oder "Virginia? Geht es dir gut?" "Alles in Ordnung?" Als ob es sie wirklich interessieren würde! Aber nein, sie waren nur höflich und heute würde selbst das nicht nötig sein. Beinahe bedauerte sie es, doch dann rief sie sich ihren Ruf in Gedanken und schämte sich dafür. Gefühle waren nichts für sie. Das oblag den Stärkeren und den Schwächeren, sie selbst stand in ihrer Mitte genau an dem Punkt, an dem sie es sich nicht leisten konnte, mehr zu spüren als das, was ihrem Job entsprach. Nicht, dass sie das wusssten. Brauchten sie auch gar nicht.
Der Himmel über ihr bestand ganz aus einem ereignislosen grau, heller als sie es erwartet hätte, dunkler als es gestern gewesen war. In der Mitte, wie sie selbst. Sie schwelgte einen Augenblick in der Erinnerung an die Strömung gestern, die sie so mitreißend gepackt und die Sehnsucht wiederbelebt hatte, das blaugrün des Mittelmeers, das Grau des Atlantiks. Andere würden andere Farben sehen, das wusste sie. Vermutlich würden ihnen die Differenzen auch gar nicht ins Auge fallen. Sie hatten ihre Augen verloren, seit sie sich an den Himmel verkauft hatten, für ein bisschen Technik und die Erde, die ihnen doch ohnehin bereits gehört hatte. Doch natürlich hatte ihnen der Sinn schon damals gefehlt. Nichts erkannten sie. Gar nichts.
Der Südwind strich ihr eine Strähne Haare aus den Augen und ließ sie flattern. Beinahe erschrocken registrierte sie, dass sie sich blau färbte, doch dann beruhigte sie sich mit dem Gedanken, dass der Regen sie verbergen würde und ihre schwachen Blicke auf etwas anderes richten, das mehr ihrem Fassungsvermögen entsprach. Mehr denn je spürte sie die Einsamkeit in ihrer Brust aufwallen, als umschließe sie ihr ganzes Herz mit einem Bogen aus Wasser, der sie an das erinnerte, was sie mit jedem Tag mehr verlor.
Salz. Salz, das der Wind mit sich trug und ihr in die Haare, die Augen und die Nase verstreute, den Geruch nach Heimat erzeugte, sie zurückließ, leer, einsam, weinend.
Eine Träne flog mit dem Wind in die Welt, fiel dann zu Boden und landete auf einer der roten Mohnblumen, die sie so liebte. Wie ein Tautropfen, dachte sie. Wie ein Tautropfen. Dann spülte der Regen ihn wieder mit sich und sie verlor ihn aus den Augen.
ryan tedder am 05. Mai 13
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Sturm im Herzen
Ich habe eine Seelenverwandte gefunden. Jemanden, der ist wie ich. Der den Sturm liebt, der um das Gesicht und die Haare braust. Der die Schönheit im prasselnden Regen sieht. Der versteht, was es heißt, im Unwetter zu stehen und es zu lieben, die Kraft zu spüren, zu spüren, wie dieser sehnsüchtige Teil aus dem Herzen gerissen wird und sich mit dem Sturm verbindet, die Augen zu schließen und zu spüren, alles zu spüren, zu wehen.
Wir haben beschlossen, beide einen Eintrag dazu zu schreiben. Aber da ich schon eine ganze Menge dazu geschrieben habe, dachte ich, ich trage es einfach mal zusammen und 'veröffentliche' es gemeinsam. Achtung, das könnte ziemlich lang werden...
Als allererstes kriegt ihr eine Kostprobe meines 'Debütromanes'. Er ist noch nicht ganz fertig und heißt passender Weise 'Regen'... Folgendes ist der Beginn des Buches, Seite eins...
Regen. Schon seit Wochen. Und dabei hätte es noch Sommer sein sollen. Schließlich war August. Da musste die Sonne scheinen! Doch der Regen hielt an; er hatte Ausdauer, ebenso wie die Journalisten, die nicht müde wurden, sich in aufrührerischen Schlagzeilen über ihn zu beklagen. „Eine zweite Sintflut?“, hieß es, oder „Ertrinken im ‚Sommer‘“. Alle waren sich einig: Das war eine Frechheit.
Die Einzige, die nichts dagegen hatte, war Merryande Elastelrin, die grade aus ihrer Haustür trat und ohne zu zögern ihr Gesicht in den vom lebhaften Wind aufgepeitschten Schauer hielt. Regen hatte ihr noch nie etwas ausgemacht, sie empfand ihn meistens als erfrischend, oder mindestens als nicht störend, aber Wind liebte sie. Für sie konnte es nichts Schöneres geben als mitten im Sturm zu stehen und sich umbrausen zu lassen. Jetzt gab es dazu allerdings wirklich keine Zeit, denn die Schule rief
Ungefähr zwei Seiten später, aus der Sicht einer anderen Figur...
Als Ellena vor die Haustür getreten war, war sie erst einmal zusammengezuckt und hatte versucht, sich unter ihrer Kapuze zu verstecken, aber jetzt begann sie zu rennen, zu hüpfen, zu lachen, die Nässe in ihrem Gesicht zu genießen. Die Regentropfen spritzten um ihre Schuhe, als sie in eine Pfütze trat, sie waren ebenso fröhlich wie sie, sprangen auch umher, ohne Sorgen, ohne Ängste, ohne Pflichten. Ein Fünftklässler, den sie überholte, sah ihr stirnrunzelnd nach. Er hatte seine Jacke fest zugezogen und hielt den Schulranzen über den Kopf, um nicht zu nass in der Schule anzukommen. Keine Chance – Ellenas fliegende Haarmähne ließ die Tropfen nur so sprühen. Ohne die Unmut des Jungen zu bemerken lief sie weiter, ein wenig außer Atem, aber ungebremst. Es scherte sie auch kein bisschen, als sie eine Minute später über den Hund eines alten Mannes stolperte und auf die Nase fiel. Sie ließ sich die Laune nicht verderben, als eine junge Mutter ihr hinterherschrie, sie solle gefälligst aufpassen und ihr kleines Kind nicht so erschrecken. Nein, das alles kümmerte sie nicht.
Noch ein ganzes Stück später. Hat jetzt nicht nur mit Gewitter zu tun, aber egal...
„Ich weiß nicht“, sagte er langsam, „ich glaube, ich würde gerne einmal in einer Wüste stehen, die Hitze spüren. An einer Klippe stehen, oben auf einem Berg, hinunterblicken in die Tiefe. Das Meer noch einmal sehen. In einem großen Wald auf einer Lichtung liegen und durch die Baumkronen in den Himmel sehen. Einen richtigen Sturm spüren und im warmen Sommerregen stehen. Eine Blume pflanzen. Und ich möchte mit dem Gedanken sterben, das Richtige getan zu haben. Verstehst du das?“
So, jetzt reicht es aus Regen.
Ein weiterer Text:
Sie stand da, ganz ruhig, auch wenn tief in ihrem Inneren etwas in winzige Stücke zerbrach. Hinter ihr, draußen, außerhalb der dicken Steinmauern, tobte das Gewitter weiter, Blitze warfen sich gegen das Gestein, Winde schlugen das Gebäude, als sehnten sie sich ebenso sehr nach ihrer Gegenwart wie sie selbst. Der Regen weinte Tropfen aus Trauer und Frische und ein einzelner davon rann über ihre Wange, ein schwaches Abbild, eine billige Kopie von etwas, das unerreichbar fern eine Handlänge entfernt.
Dann fiel die junge Frau auf die Knie, die feinen Gesichtszüge spiegelten all die Verzweiflung einer Verdurstenden.
"Bitte, Herr", flehte sie, "Seht ihr es denn nicht? Könnt ihr es denn nicht spüren? All die freiheitverheißende Kraft des Sturms? Könnt ihr es denn nicht verstehen? Könnt ihr denn nicht verstehen, dass ich hinausgehen MUSS? Das mich das Unwetter ruft, die Regentropfen mich zu sich fordern, mich rufen, mit ihnen zu spielen? Könnt ihr denn nicht hören, wie ihre fröhlichen Kinderstimmen nach mir verlangen? Wisst ihr denn nicht, dass meine Seele mit dem Sturm fliegen muss, sich mit ihm verbinden, die unendliche Freiheit erfahren, die er verspricht? Könnt ihr es denn nicht spüren, diese Sehnsucht im Herzen, dieser kleine Teil, der sich unbedingt mit der großen unendlichen Kraft und Einheit des Windes, wehen will, wehen mit dem Ganzen? Seid ihr denn gänzlich blind? Wie kann man so viel Schönheit übersehen und ignorant all die Gaben ignorieren, die sich hier so voller Übermut und frei offenbaren?
Bitte, bitte! Mein Herr, ich flehe euch an. Lasst mich frei sein, eine Stunde, wenn ihr nicht meinen Tod wünscht!"
Die grünen Augen waren aus Stahl. Gesichtslose Worte verließen seinen Mund.
"Sicherheit ist alles", lautete die kalte Antwort, "Die Gefahr ist zu groß, sperrt sie in ihr Zimmer."
Der Schrei schien ihn nicht zu kümmern.
Aus einem Text, den ich vor einer ganzen Weile geschrieben habe. Er ist irgendwo unten auf dem Blog...
Hier ein Ausschnitt:
Der Südwind strich ihr eine Strähne Haare aus den Augen und ließ sie flattern. Beinahe erschrocken registrierte sie, dass sie sich blau färbte, doch dann beruhigte sie sich mit dem Gedanken, dass der Regen sie verbergen würde und ihre schwachen Blicke auf etwas anderes richten, das mehr ihrem Fassungsvermögen entsprach. Mehr denn je spürte sie die Einsamkeit in ihrer Brust aufwallen, als umschließe sie ihr ganzes Herz mit einem Bogen aus Wasser, der sie an das erinnerte, was sie mit jedem Tag mehr verlor.
Salz. Salz, das der Wind mit sich trug und ihr in die Haare, die Augen und die Nase verstreute, den Geruch nach Heimat erzeugte, sie zurückließ, leer, einsam, weinend.
Eine Träne flog mit dem Wind in die Welt, fiel dann zu Boden und landete auf einer der roten Mohnblumen, die sie so liebte. Wie ein Tautropfen, dachte sie. Wie ein Tautropfen. Dann spülte der Regen ihn wieder mit sich und sie verlor ihn aus den Augen.
the DARK
Zwei Stunden später stand ER vor dem Café und betrachtete SEINE Spiegelung im Fenster ausgiebig. Stolz betrachtete ER sein antlitz, ER hatte viel erreicht, niemand würde IHN aufhalten können. ER merkte, wie Blicke IHN musterten und Leute verschreckt wegguckten.Sich selbst einredend, dass IHM nichts passieren könne, betrat ER den Laden und bestellte sich einen doppelten Espresso zum Mitnehmen, um nicht einzuschlafen,denn die Müdigkeit zerrte an IHM wie ein wildes Tier, dass IHN zu überwätigen drohte. Die Augen der Gäste streiften IHN misstrauisch, kein einziger wagte es, SEINEM Blick standzuhalten, sie waren ja auch unwissend, einfache, kleine Menschen, immer nur sich selbst im Kopf. Leise lachend freute ER sich, nie mehr zu ihnen zu gehören, sie waren erbämlich, wie sich windende Würmer in der Scheiße. Als die Ladentür hinter IHM zuschlug, wendete ER sich in Richtung Dunkelheit, es war schon später Abend, der Himmel wirkte wie eine riesige tiefblaue kuppel. ER verschwand in einer dunklen, schmalen Gasse, kaum breit genug , um hindurchzugehen, immer wieder streifte ER eine Häuserwand. Gehetzt eilte ER zu dem Treffpunkt, immer wieder schaute ER nervös auf SEINE Uhr. Als ER an der ausgemachten Hausecke ankam, wurde ER bereits erwartet, die Begrüßung war nur ein knappes Händeschütteln. ER war kaum überrascht, als ER SEIN Gegenüber erkannte, doch ER war gewarnt. Als der Handel abgemacht und ausgeführt worden war, überprüfte ER SEINE Bezahlung sorgfältig, ER traute niemandem, niemals, bis vor einiger zeit nicht einmal sich selbst-SEINEM alten, lächerlichen ich. Sein Gegenüber beobachtete IHN mit starrem Blick, ohne eine Regung zu zeigen. Erzürnt entdeckte ER, dass ER betrogen worden war und schwarzer Hass raste durch SEINEN Körper. Blind vor Wut zog ER SEIN Messer, SEINEN treuen Gefährten und stach zu. Immer und immer wieder. Blut schoss aus dem Körper des Geschändeten, spritzte auf SEINE Kleidung, tropfte auf die Straße, färbte alles rot. Erst versuchte sich SEIN Opfer zu wehren, eine dumme, nutzlose Idee, doch schnell erschlaffte es. Dann war es still-totenstill. Nur das leise Rauschen des Windes und entferntes Lachen drangen durch die Gasse. Dunkel und leise eilte ER weiter, jetzt waren IHM die Blicke und das Getuschel der Leute egal, ER hatte alles ,was ER brauchte. Die Welt würde niemals mehr dieselbe sein. Unsichtbar verschwand ER in der Nacht
Sooo, das war ein alter Beitrag, jetzt überarbeitet, weiß nich wie ich des finden soll...
:)
Luce
ryan tedder am 05. Mai 13
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THE DARK
Das Meer rauschte gleichmäßig im Hintergrund, kein störendes Geräusch, doch es hinderte sie am Denken. Es war ein einschläferndes Gluckern und Schlafen was das, was sie zu diesem Zeitpunkt am wenigsten gebrauchen konnte, sie musste sich konzentrieren. Das sanfte Platschen des Wassers an den Strand was so sanft und einladend, dass es ihr schwerfiel, nicht loszurennen und sich in die stetig steigende Flut zu werfen. So einfach und so ruhig würde sie sterben, dass ihre Beine schon in Richtung Wasser zuckten und sie all ihre Willenskraft aufwenden musste um sitzenzubleiben. Der Rauch ihrer Zigarette schlängelte sich durch die Blätter des Baumes, unter dem sie saß, stieg in den Himmel auf und gesellte sich zu den kleinen Wolken, die langsam, aber sicher, immer Größer und bedrohlicher wurden. Besorgt beobachtete sie das Blau über ihr, welches immer mehr zu einem finsteren sturmgrau wurde und überlegte, ob sie im nächsten Leben vielleicht zum Fisch wurde. Dabei war sie sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt noch einmal auf die Erde wiederkehren würde. Auf jeden Fall hatten Fische keine Abneigung gegen Wasser, doch sie konnten niemals am Strand liegen und sich sonnen oder ein Gewitter miterleben. Müde wandte sie den Blick vom Himmel ab und bemerkte einen dunklen Fleck, der schräg vor ihr zwischen allerlei Strand gut und einem Haufen Algen am Ufer lag. Unsicher stand sie auf, trat ihre Zigarette aus und lief an der Brandung entlang auf den unförmigen Gegenstand zu, immer langsamer werdend. Sie lief um es herum, bückte sich, um es genauer zu betrachten und erstarrte. Jede einzelne Faser ihres Körpers, jeder einzelne Nerv war bis zum Zerreißen gespannt und sie fühlte sich, als würde ihr gewaltsam die Luft abgedrückt. Eine Welle aus Schmerz fuhr durch ihren Körper und ihre Gedanke schossen chaotisch wie spitze Pfeile in ihrem Kopf hin und her. Keuchend fiel sie auf den Boden, nicht imstande, wieder aufzustehen und blieb neben dem unheimlichen Ding liegen. Wenig später kam die Flut wie eine große Hand und griff mit langen Fingern nach ihr. Ihr schlaffer Körper wurde hinab ins Dunkle zu den Fischen getragen, so sanft und ruhig, hinein in die Vergessenheit. Der Gegenstand aber lag immer noch am Selben Fleck und wartete still und leise darauf, den nächsten zu holen.
hab ich auch nur noch mal verbessert:)
luce
ryan tedder am 05. Mai 13
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albrecht dürer
Jaja, Kunst kann auch langweilig sein...
Es war einmal ein Wachsmalstift namens Albrecht Dürer.
Er hatte einen hübschen Orange-Ton mit einer unpraktischen Neigung zum rotwerden.
Deshalb ließ ihn die schöne Hellblau auch abblitzen, obwohl sie Komplementärfarben waren.
Dafür interessierte sich aber die dunkelgrün für die Orange-Rot.
Da Albrecht Dürer sehr gut zeichnen konnte, sich aber nur für die Hellblau(Mona Lisa war ihr Name) interessierte, malte er für sie die "Mona Lisa"
Doch Hellblau war furchtbar eingebildet, lachte ihn aus und meinte nur: Des ist hässlich!
Aber als die Gelb Hellblaus Lächeln auf dem Bild sah, war sie sofort hin und weg.
Sie schwärmte ohne Pause von der wunderschönen Hellblau und pries die Orange-Rot als den begabtesten Maler der Welt.
Das machte die Orangerot reich, weshalb sie die Hellblau plötzlich für ihn interessierte.
Denn die Hellblau war geldsüchtig.
Das fand die orange-rot nicht so toll und deshalb ließ er sie nun abblitzen, was einen großen Skandal bei den Stiften hervorrief.
Die Hellblau versuchte, ihm durch ihre Bildung näherzukommen und erzählte ihm etwas über die atomare Einwirkung auf die DNA, was ihn nicht im Geringsten interessierte.
Er fand es so langweilig, dass er einschlief, nur die Gelb hörte ihm stundenlang zu.
Aber die Hellblau wollte von der Gelb nichts wissen und war sehr sauer, weil die Orange einfach eingeschlafen war.
Heimlich raubte sie sein Geld
und machte sich mit dem Geld aus dem Staub.
Da verzweifelte die Gelb, weil sie so in die Blau verknallt gewesen war.
Sie schnappte sich das Bild der Hellblau (die Mona-Lisa)
Und warf es so fest auf den Boden, dass es zerbrach.
Erst über tausend Jahre später wurde es wieder zusammengepuzzelt, von einem Typen namens...
dreimal dürft ihr raten...
Falsch!! Vincent van Gogh!!!
Er schenkte es Leonardo da Vinci, der es fälschlich als sein Werk ausgab.
tja, an dieser Story haben wir beide mit gearbeitet. Ebenso einige unserer Freunde.
mer-yan und luce
ryan tedder am 05. Mai 13
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Die Orangen(saft)packung
Ich musste so lachen, als mir Luce neulich eine unserer ersten gemeinsamen Storys schickte, ich denke, damals waren wir elf, vielleicht zwölf. Ich werde sie euch nicht vorenthalten...
Luce:
Es war schon sehr spät, als die kleine Orangenpackung mit ihrer Freundin Kartoffelsack durch die Stadt nach Hause ging.
Ich:
Auf dem Pfandpfad stolperte sie, und wäre fast in das Dornengestrüpp gepurzelt, das am Rand des Pfades wuchs.
Luce:
Doch ein Flaschencontainer fing sie auf, sie war froh, doch sie wusste nicht, wer dieser jemand wirklich war...
Ich:
Über Flaschenkontainer wusste man als anständiges Behältnis nicht viel; sie blieben für sich und hatten einen zwielichtigen Ruf. Man wollte gesehen haben, wie Saftflaschen in ihren riesigen Bäuche einfach verschwanden; wie Weinflaschen und Marmeladengläser ohne weiteres von ihnen verschlungen wurden.
Luce:
Auch der Kartoffelsack hatte davon gehört und panisch griff er an, der flaschen container sprang zurück und zertrampelte dabei das wertvolle, goldene Amulett der Saftpackung, da drehte diese durch.
Ich:
Sie ging auf den Flaschenkontainer zu, prügelte mit den Fäusten auf ihn ein und schrie und klagte, bis sie heiser war. (Saftpackungen, und vor allem ORANGENsaftpackungen haben sehr hohe und zarte Stimmchen.)
Luce:
Da es ja eine Orangenpackung und keine Orangensaftpackung war, griff sie sich ein paar Orangen und warf sie auf den wütend werdenden Flaschencontainer, der darauf eine große Flaschenscherbe packte.
Ich:
Die Orangenpackung(sorry) begann wieder zu schreien und floh entsetzt vor dem riesigen Kontainer mit der Scherbe.
Luce:
Der aber rannte wie ein Behämerter hinter ihr her, doch der Kartoffelsack stellte ihm ein Bein, und der Automat flog um - direkt auf die arme Orangensaftpackung.
Ich:
Da lag sie nun, flach wie ein Brett, eingeklemmt unter einem FLASCHENKONTAINER begraben. (Saft oder nicht Saft, das ist hier die Frage...)
Luce:
Ach scheiße, ist doch egal, dachte sie, dann werde ich halt recycelt, doch dann fiel ihr ein, dass sie ja morgen zum Zahnarzt musste, und das wollte sie auf gar keinen Fall verpassen, also fragte sie den Sack um Hilfe.(Container mit c, Honk)
Ach ja, wir waren doch schon immer so blöd wie heute...
Mer-Yan
ryan tedder am 05. Mai 13
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pathetische, selbstmitleidige Beschreibung eines Schnupfens
Sorry. :D
Haltet mich jetzt bitte nicht für völlig... verblödet!
Das BIN NICHT ICH, die das schreibt, das ist eine von den (viel zu vielen) Figuren, die in meinem Kopf rumhängen. Diesmal eine von den... dramatischer veranlagten.
Leises, ständiges Kratzen im Hals. Das winzige Beben in allen Teilen von freier Haut und in der Brust, als schlüge ein gefangener Schmetterling anstatt des Herzens darin. Das eingeengte Gefühl in der Brust, ein garstiger Kobold, der sich darauf gesetzt hat um dir persönlich das Leben schwerzumachen. Die schmerzhafte Rauhheit an den Nasenflügeln. Juckende Kopfhaut. Am Schlüsselbein ein kitzelndes Beben. Das tränende, trockene Brennen der Augen, die klebrig scheinen und ständig blinzeln. Zwei kleine Wesen, die sich an den Schläfen festgesetzt haben und Gift in die Gedanken schießen, dass sie vernebelt, während sie langsam Blut daraus saugen.
Hihi, wahrscheinlich haltet ihr mich trotzdem für baaallla...
:D
Mer-Yan
ryan tedder am 05. Mai 13
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Die Tragödie der kleinen Terz
Es können leider ja nicht alle Geschichten gut ausgehen... manchmal schreibe ich zusammen mit einer Freundin geschichten. Jeder schreibt einen satz.
Für leute, die nicht wissen, was Terzen, Sekunden und Primen sind... naja es gibt ja google ;)
Eine kleine Sekunde, eine reine Prime und eine kleine Terz gingen zusammen einkaufen.
Die Prime wollte Schuhe mit hohen Absätzen, doch das gefiel der Sekunde nicht, weil sie dan die kleinste gewesen wäre, es waren nämlich Quartintervallabsätze.
Und auch die Terz war und um der Prime eins auszuwischen empfahl sie ihr verminderte Quintintervallabsätze, und die waren schrecklich unbequem.
Da wurde die Prime wütend; sie schmiss die Terz und die Sekunde in den Dreckund lief schluchzend davon.
Die beiden Übriggebliebenen Intervalle sahen sich Achselzuckend an und lachten die Prime aus.
Als sie das hörte kam die Prime blitzschnell zurück, sie war so wütend, dass sie ihre Tasche fest auf die Sekunde schleuderte, die darauf ohnmächtig zu Boden sank.
Die Terz bekam einen Schreikrampf und schrumpfte vor Schreck zu eineer großen Sekunde.
Da bekam die Prime einen Lachanfall, sie war so stolz, dass sie zu einem Tritonus wuchs und ein Teufel wurde, der die Sekunde und die Terz verfluchte, die darauf vertrockneten.
Aber dann begannen ihr lange rote Hörner zu wachsen und lösten sie zu einer langweiligen Quinte auf, und noch dazu zu einer unsauberen, da sie bis zu den Knöcheln im Dreck stand.
Da schrumpelte sie traurig ein und löste sich in nichts auf.
Wer an dieser Geschichte schuldig ist?
Wir beide....
M&L
ryan tedder am 05. Mai 13
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die Herrin
Von hinten sah man nur ihre schwarzen Haare, die offen über ihren Elfenhaften Rücken fielen und sich über der Stuhllehne kringelten.
Im düsteren Raum wirkte ihr buntes Strandkleid und die Packung Hustenbonbons fehl am Platz. Ansonsten war das Ambiente perfekt.
Zwei Kerzen, die mit ihren eigenen Wachsfäden am Tisch angebracht waren, spendeten ihr schwaches, flackerndes Licht und ließen das Ebenholz noch dunkler wirken. Ein altes Tintenfass und eine Feder lagen neben ihr, darunter ein Stapel echten Pergaments. Eine Rose in vollster Blüte erhob sich auf der anderen Seite elegant aus der schwarzen Vase, doch die Blätter vertrockneten bereits.
Das wohl unheimlichste der ganzen seltsamen Ansammlung von unheimlichen Dingen waren die verschienden großen Knochen, die fein und beinahe unrealistisch ordentlich aufgereiht waren.
Der lange dunkle Flur, durch den ein Besucher auf sie sehen konnte, verstärkte noch die abgehobende, überirdische Wirkung.
Wie immer zögerte er kurz, bevor sich seine Füße wirklich in den Raum wagten. Im Unterschied zu den Verirrten, die hier manchmal herkamen, erschrak er schon lange nicht mehr wenn das Laufband am Boden ansprang und ihn lautlos auf den Schreibtisch zutrug.
Als er schließlich am Ende des engen Flures angekommen war, kniete er respektvoll an der dafür vorgesehenen Stelle nieder und wartete geduldig, bis die Herrin bereit war, ihn zu empfangen.
Nach einigen Augenblicken erhob sie sich in einer fließenden Bewegung von ihren Aufzeichnungen und trat vor ihn. Er blickte hoch. Obwohl sie sich kleidete wie die Menschen der modernen Welt, sah man das jenseitige nur zu deutlich. Die grünen Augen leuchteten zu sehr in ihrem blassen Gesicht, die Haut und Züge zu ebenmäßig, das Haar zu glatt, das Kleid floß zu sanft und elegant über ihre schlanke Gestalt, als es ein gewöhnliches getan hätte.
Der Blick der Herr in stach in seinen und saugte sich daran fest. Wieder verging eine Weile, dann nickte sie leicht und bedeutete ihm, sich zu erheben.
Jaja, typisch Fantasy, ich weiß...
Mer-Yan
ryan tedder am 05. Mai 13
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Asphodeliengrund
Die Kälte, die gewöhnlich von der Einsamkeit herrürte, hielt seine Glieder erstarrt. Seine Hände waren so eisig, dass sie jegliche Bewegung versagten. Er zitterte. Doch allein war er nicht.
Er konnte die Wärme des Lagerfeuers noch beinahe spüren, die Flammende Hitze auf seiner Haut, das gute Gefühl der Geborgenheit. Das Lachen. Doch sie erreichten ihn nicht bis hierher. Nichts helles drang an diesen Ort. Es gab nur die Stille - und den seelenlosen Frost.
Ihm kam der gleichgültige Gedanke, dass man eigentlich Atemwolken sehen müsste. Bei dieser Masse von Menschen.
Wie viele mochten es sein? Er wusste es nicht. Je länger man in eine Richtung sah, desto weiter in die Ferne reichte die unendliche Schattenmenge im Dunkeln. Schweigend.
Er versuchte, seinen Blick in Bewegung zu halten und nur auf die stummen Kreaturen in seiner Nähe zu achten. Scheinbar waren es Menschen - nach Figur und Größe zu schließen. Mehr... sah er nicht? War es sehen? Das traf es auf seltsame Weise nicht. Es war eher ein fühlen mit den Gedanken. Panisch tastete er nach seinem Gesicht. Er fand nichts. Es war als griffe er ins Leere. War das eine Täuschung der Sinne, oder war er tatsächlich... nicht da?
Er fröstelte noch stärker. Woher kam bloß diese Kälte? Hätten die anderen Leiber nicht zumindest etwas Wärme abgeben müssen? Körperwärme? Und warum sprach niemand. Sein Herz raste und stockte immer wieder. Sein Inneres fühlte sich an, als sauge jemand alles heraus und ließe nur Leere zurück, endlose, furchtbare Leere, so wie die Gesichter der Menschen um ihn herum, wie dieser ganze, schreckliche Ort. Leer. Das Wort hatte etwas endgültiges.
"Hallo?", flüsterte er zitternd in die Menge, nur um sich weniger einsam zu fühlen. Nichts. Nicht mal ein leises Rascheln, ein Atemholen, eine Bewegung. Nichts.
Panisch wandte er sich noch einmal im Kreis. Immer nur das selbe.
Raus.
Er wollte raus.
Rennen.
Hektisch bewegte er sich durch die Schatten. Wurde immer schneller. Bekam keine Luft. Erstickte fast. Erreichte kein Ende.
Er fährt hoch.
"Was war das?", schreit er sie an.
"Dein Tod", antwortet sie, "der Asphodeliengrund."
Ich mag griechische Mythologie...
Mer-Yan
ryan tedder am 05. Mai 13
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