Samstag, 26. April 2014
Traum 26.4.2014
Inspiriert von Adorno beginne ich selbst mit einem regelmäßigen Traumtagebuch.
Nach reiflicher Überlegung (gut, ich habs einfach gemacht) teile ich euch jetzt ein paar Ausschnitte mit...

Es ist ein üblicher Nachmittag bei M. und es gibt Nachtisch. Aus irgendeinem Grund weiß ich, dass die Süßspeise (ein Quarkgericht mit Zuckerkruste) vergiftet ist.
Der Nachmittag zieht vorbei, ganz normal, irgendwann, als ich irgendwie nicht mehr glauben kann, dass M. so etwas tatsächlich tun könnte, nehme ich tatsächlich zwei, drei Löffel. Es schmeckt gut, aber ich spüre das Gift beinahe sofort. Ich stelle sie zur Rede.
Ich nerve sie einfach, sagt sie, ich sei dumm, naiv und abschreckend. Ich störte sie entsetzlich, außerdem sagt sie etwas über diesen Blog und dass sie auch nicht wisse, warum ich allgemein als intelligent gelte. Das Gift beginnt zu wirken, meine Lippen werden taub, so auch die Fingerspitzen. Verzweifelt versuche ich, sie zu etwas Güte zu bewegen, sie bleibt jedoch kalt und unversöhnlich. L. wäre ebenfalls ihrer Meinung. Ich denke daran, in meinen letzten Sekunden doch noch einmal zu meinen Eltern zu fahren, dann versuche ich aber weiter, M. zu einem Gewissen zu bekehren.
Sie schert sich nicht und erläutert mir die näheren Umstände des Giftes, dann will ich gehen. Ich sage also die klassischen Sätze:
"Wenn ich dich nerve, M., sag es mir! Stoß mich von dir, sprich nie wieder mit mir, aber töte mich nicht so. Denn nachdem du einen Menschen getötet hast, kommt er nie wieder. Es gibt keinen Weg zurück. Tu dir selbst das nicht an!"
Sie sieht nur kalt zurück und ich beginne zu weinen. "Ich hasse dich", kommt über meine Lippen, ich will durch die Tür, doch ich weiß, dass ich so nicht gehen kann, also zwinge ich meine Stimme, fest zu werden und drehe mich um.
"Nein, ich hasse dich nicht. Du warst eine meiner besten Freundinnen und dafür danke ich dir. Egal, was passiert." Das endlich scheint sie zu berühren, ich sehe sie weinen. Eine seltsame Art Schuldgefühl scheint sie zu ergreifen und während sie mir die genaue Masse des Gifts im Quark erläutert, wache ich auf.
Meine Lippen sind immer noch kalt.
Der Traum ist erschreckend klar. Ich kann fühlen, schmecken, sprechen und Stimmen hören. Nach dem Erwachen brauche ich etwa fünf Minuten bis ich mir wirklich bewusst bin, was für einen Nonsens ich zusammengeträumt habe.

Dieser Aufschrieb entstammt meinem Tagebuch, in dem ich in den letzten Tagen die Ergebnisse einer Traumstudie sammle.
Jetzt kann ich bereits darüber lachen.
Meine Fantasie ist eben doch klarer, als ich dachte.
Alles Liebe,
Mer-Yan



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