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Mittwoch, 4. September 2013
Darf ich mich mal eben aufregen?
Dieses Jahr ist die Wahlbeteiligung in Deutschland geringer als je in den letzten fünfzig Jahren. Viele Leute haben keine Lust, sich die Mühe zu machen, EIN KREUZCHEN ZU SETZEN! Ich meine klar, es ist auch unglaublich anstrengend, mal eben in ein Wahllokal zu fahren (das keine 20 Minuten entfernt sein sollte) oder einen BRIEF ABZUSCHICKEN?! Es geht ja auch nur um unwichtige Sachen - die Zukunft unseres Landes ist ja schließlich voll uninteressant. Lieber weiter vor dem PC sitzen und GTA zocken. Oder durch Fernsehkanäle zappen. Oder auf Facebook sinnloses Zeug posten. Sicher, es ist viel wichtiger, der Welt mitzuteilen, wie viel man von seiner Pizza schon aufgegessen hat, als sich darum zu kümmern, wie es mit Deutschland weitergeht!
VERDAMMT NOCH MAL, ANDERSWO STERBEN LEUTE DAFÜR, EBEN DIESES KREUZCHEN ZU MACHEN!!! STERBEN!!!
Oder die dämliche Ausrede, man hätte keine Zeit, wählen zu gehen! Dass ich nicht lache. Das kostet dich ungefähr eine Dreiviertelstunde! EINMAL IN VIER JAHREN!!!
Was ich verstehen kann, ist das Gefühl, man könnte eh nichts ändern, aber nur mal so als kleine Frage: Habt ihr euch wirklich informiert, was so alles in den Wahlprogrammen der Parteien steht? Ich würde mal sagen: NEIN!
Denn es könnte sehr wohl etwas geändert werden, wenn man mal bisschen genauer hinschaut. Ja klar, es muss gar nichts geändert werden. Mutti-Merkel macht das schon richtig.
Haha. "Mutti" ist ja vielleicht ganz nett, aber habt ihr euch schon mal die Partei dahinter angeschaut?
Vielleicht ist Steinbrück ein bisschen weniger "sympathisch", aber wenigstens sagt er mal IRGENDWAS!
Merkels Strategie für diesen Wahlkampf und auch die sonstige Politik besteht im Augenblick vor allem aus einem: Herumreden!
WARUM SAGST DU UNS NICHT EINFACH MAL, WAS SACHE IST? WOFÜR STEHST DU EIGENTLICH?
Für ein starkes Deutschland. Lustig. Und dafür, dass es das auch bleibt. Was, sie ist also dafür, sich selber abzuwählen?
Nein, Deutschland braucht keinen Mindestlohn. Fördern wir lieber weiter die Reichen, das stärkt die Wirtschaft. Am besten schaffen wir die Steuer ab einem bestimmten Einkommen ganz ab! Das ist gut für die Wirtschaft, das ist gut für Deutschland!
Äh... Atomkraft? ENERGIEWENDE? Nein, darüber reden wir
dann... morgen...
Nicht, dass Steinbrück und seine SPD alles richtig machen würden. Dazu wann anders mehr. Aber noch vier Jahre, in denen Deutschland seine Wirtschaft stärkt und seine Leute vergammeln lässt können wir uns einfach nicht leisten!
Und wenigstens kann Steinbrück sagen: Meine Partei steht für das, das und das. Im Gegensatz dazu seine Gegnerin: Meine Partei steht für... äh... reden wir doch über was anderes.
Ich weiß, meine Meinung ist reichlich... parteiisch. Aber manchmal muss man einfach parteiisch sein. EINE MEINUNG HABEN. Ich meine, dafür ist Demokratie doch eigentlich da, oder?
nun, ich kann ja eh noch nicht wählen^^
Ich nehm zu deinem Text einfach mal keine Stellung, da ich mich in der Politik nicht gut auskenne, aber ich fände einen Wechsel zu Steinbrück nicht schlecht.
ich hab dieses eine Fernseh duell gesehen, und dachte mich wirklich nur, wie die Merkel reden kann von wegen man braucht keinen Mindestlohn! Ehrlich, natürlich braucht man den^^
Für uns ist die Demokratie so selbstverständlich geworden, dass man das Wecht zu wählen nicht als etwas besonderes, was gewahrt werden muss ansieht. & wenn man Demokratie als selbstverständlich ansieht, ist sie in Gefahr, weil man sie nicht schützt ect.
Nicht optimal passend, aber ein paar kreative formten Merkels Plakat etwas neues: "GeMEINsam erfolgREICH" Auch eine Möglichkeit....
Ich bin auch kein CDU/CSU-Fan. Beim Mindeslohn und Merkels Aussage muss man jedoch eines bedenken:
Zunächst: JEDER will den Mindestlohn. Der Knackpunkt, aus den sich auch die Aussage "Wir brauchen keinen" bezieht, liegt aber in seiner Umsetzung und die ist durchaus tricky:
Im Grunde gibt es für bestimmte Branchen bereits einen Mindestlohn: nämlich den Tariflohn, der nicht unterschritten werden darf. Falls doch - ab zum Arbeitsgericht, dank Prozesskostenhilfe mit auf maximal 100 Euro gedeckelten Aufwand für den Kläger.
Dieser Tariflohn soll aber für alle Branchen auf ein Mindesmaß angehoben werden - heißt, zunächst sollen alle Branchen, alle Jobs etc. überhaupt erstmal Tarifverträge beschließen und in diesem Zuge eine bestimmte Lohngrenze nicht unterschreiten dürfen. Das ist ein ein tarifrechtlicher, aber übergreifender Mindestlohn, der nicht politisch, sondern wirtschaftlich beschlossen wird.
Diese Variante hat im Gegenzu zu einem gesetzlichen, also politisch beschlossenen Mindestlohn, den die andere Seite will, den Vorteil, dass er zumindest in geringem Maße an die Inflation angepasst werden kann (Ich weiß, dass auch die Reallöhne in Deutschland sinken; sie sinken aber nicht so stark wie sie es im Rahmen eines Gesetzes tun würden. Dann stünde da z.B. 8,50 € Stundenlohn. Wenn der Gesetzgeber jetzt vergisst, im Gesetz eine entsprechende Aktualisierungsklausel ab soundso vielen Jahren zu verankern (Ja, Gesetzgeber vergessen das gerne - die vergessen zuweilen auch, dass manche Gesetze so gar nicht erlassen werden dürften, weil andere Gesetze dem entgegenstehen... Dafür gibt es den Bundesgerichtshof u.a.), dann haben wir den Kapitalisten in die Hände gespielt und bald standardmäßige Hungerlöhne.
Apropos Nichtwählen: Dazu gab es diese erhellende Sendung - ich nehme an, niemand hat sie gesehen? Schade. Sinniger als diese blöde Duellshow.
hihi :D ich bin dieses Jahr stolzer Erstwähler :D Muhahaha.
jeder der seine Stimme nicht abgibt spielt somit der unbeliebtesten Partei zu.
ich muss jetzt aber auch allerdings sagen, würde ich mich nicht umfangreich selbst informieren, hätte ich auch keinen Plan wen ich wählen sollte. klar gibt es Wahlprogramm und ähnliches, aber so wirklich durchblicken oder damit eine Entscheidung treffen wäre schwer, weil reden kann man ja bekanntlich viel.
deswegen find ich's auch gut, das jetzt zum Beispiel auf pro sieben, wo ja meistens Jugendliche einschalten, diese Thematik aufgegriffen wird und man mal Einblicke bekommt.
zu Merkel und Steinbrück muss ich jetzt sagen, dass ich weder die eine noch den anderen haben wollen würde.
wobei Steinbrück trotz seiner unsymphatischen Art, wenigstens kompetent ist.
Oh ein schwieriges Thema! Natürlich hast du recht, dass Nichtwählen keine Option ist.
Aber Steinbrück ist kein Wechsel. Die SPD unterscheidet sich von der CDU höchstens in der Farbe.
Schau Dir doch bitte mal die Jahre an, als Rot-Grün an der Macht war. Was haben die für Gesetze beschlossen?
Zum Beispiel Hartz 4 eingeführt, den Niedriglohnsektor ausgebaut, die Steuer der Reichen gesenkt. Also genau das Gegenteil von dem, was sie jetzt fordern!
Man sollte nicht wieder auf die SPD hereinfallen, die sind kein Wechsel und könnten sogar noch schlimmer sein.
Man darf auch nicht vergessen, dass SPD und Grüne es tatsächlich geschafft haben, dass Deutschland nach dem 2. Weltkrieg wieder Soldaten in andere Länder schicken darf, um dort Menschen zu töten. Die sind für mich genauso unwählbar, wie CDU und FDP!
Deswegen gehen auch nur so wenige Leute wählen, weil sie wissen, dass es nur eine Wahl zwischen Pest und Cholera ist.
Ich werde wahrscheinlich aus Protest Die PARTEI oder die Piraten wählen. Nur so kann man den Politikbetrieb empfindlich stören. Jede Proteststimme ist ein Denkzettel für diese Scheindemokratie. Nichtwähler werden nur als faul interpretiert, Protestwähler muss man ernst nehmen.
Gerade für Erstwähler muss das alles sehr bitter klingen, aber das ist leider die Realität.
Natürlich auch eine Einstellung, ich glaube aber, dass unterschiedliche Parteien durchaus auch etwas ausmachen. Vielleicht nicht so viel, wie wir gerne möchten, aber trotzdem etwas. Aber immernoch lieber Protestwähler als Nichtwähler...