Dienstag, 28. Mai 2013
Sonne
im Gesicht, Blüten im Haar.
Das Glühen ihrer Augen verlieh ihr eine besondere Schönheit und kaum einer der Festbesucher konnte die Augen von ihr abwenden, als sie voller Elan und mit ihrem wunderbaren Lächeln über die Wiese tanzte.
Ein weißes Kleid wehte um ihren dünnen, zerbrechlichen Körper und schon jetzt war ihr anzusehen, was einmal aus ihr werden würde: Eine Herzensbrecherin der schlimmsten Art, denn das war es was sie werden musste. Die Sirejia hatten schon lange keinen so vielversprechenden Nachwuchs mehr gehabt wie die Töchter des Waldes zu denen auch Gálántha und Myosotie gehörten. Und Myosotie war grade zehn Jahre alt geworden, der Tag, an dem sie ihre Ausbildung beginnen würde.
Die Vergissmeinnicht-Blüten die sich blau um ihren blonden Haarkranz wanden und das reine Weiß des Kleides verlieh ihr Unschuld, aber das war nur eine Täuschung, er wusste das und konnte sich der strahlenden, jungen Blüte trotzdem nicht entziehen. Was würde daraus wohl werden, wenn sie älter war? Sie war eine Waffe. Eine der größten Waffen, die der Feind hätte haben können.
Dann begann die Kleine zu singen und ihre zarte, glockenhelle Stimme verscheuchte die Gedanken aus seinem Kopf und machte ihn leer, ebenso rein, wie ihr wunderbares, leichtes, weißes Kleid.

Seltsame Idee, das gebe ich zu...
Mer-Yan



... comment