Dienstag, 15. Januar 2013
GEFANGEN
Sie saßen in einem Café und lachten. Sorge kannten ihre fröhlichen Gesichter nicht und auch die Härte der Welt ließ sie unberührt. Freunde, Spaß, Normalität.
Für einen Augenblick wirkten sie fast beneindenswert. Dann bildeten die Gedanken sich wieder und nahmen das Künstliche wahr. Sie waren cool, sie waren lustig. Gut. Doch kannten sie wahres Glück? Wahre Freude? Was waren schon unwichtige, alltägliche Belanglosigkeiten, eine Clique und die moderne Gesellschaft? Nichts. Beinahe nicht da, verglichen mit dem Ziel, mit der Belohnung.
Sie sind nichts!
Wahrscheinlich würden sie niemals erkennen, wie sehr sie ihr leben verschwendeten. Auf ewig in ihrer eigenen, beschränkten Welt gefangen.
Beinahe lächerlich.
Keine Ziele, keinen Sinn, keine Hoffnung.
Gut, sie waren cool, beliebt.
Doch beliebt bei wem? Bei den Menschen der heutigen Welt. Geblendete, beschränkt wie sie, unwichtig, verschwendet wie sie, hoffnungslos, ziellos wie sie, im Tunnel, GEFANGEN wie sie.
SIE drehte sich um.
Das Lachen blätterte von ihrem Gesicht.

Mer-yan



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