Montag, 18. Februar 2013
Neunzehn
Neunzehn Stunden am Tag
schaue ich aus dem Fenster.
Neunzehn Minuten lang
genieße ich den Wind.
Neunzehn Sekunden Zeit
hat man für eine Sache.
Neunzehn Bücher
erzählen von mir.
Neunzehn Tage
habe ich gelebt.
Neunzehn Mal
bin ich gestorben.
Wegen dir.



Dienstag, 5. Februar 2013
Krank
Die
Zeit
tickt
l
a
n
g
s
a
m
...
Langeweile
erschafft schwammige Leere
im Kopf
Schluckt
alles, lässt Ideen
vertrocken
wie meinen Körper.
Müde.
Ich glaube,
ich gehe.
Schlafen...



Mittwoch, 30. Januar 2013
Blick aus dem Fenster.
Oben im dritten Stock,
Beobachtungsposten.
Über allem.
Alles hören, alles sehen.
Überwachen.
Aufnehmen.
Bewerten.
Einsam.

Über
dem Lachen.
dem Streiten.
dem Spielen.
dem Lernen.
Außen.
Teilnahmslos.

Wie verlockend, zu springen.
zu fliegen.
Dem Wind
zu gehorchen.

Die Menge
ruft
mich zurück ins Zimmer.
Wieder eingeschlossen.
Es ist nicht gestattet,
zu fliegen.

Mer-Yan



Montag, 21. Januar 2013
Leer
Leere
in mir.
Gleichgültigkeit
überkommt alles.
Menschen
sind unwichtig.
Nichts
bleibt lange.
Ziele
haben wir nicht.



Donnerstag, 17. Januar 2013
Blick durch mein Fenster
Hey!
Es ist neun Uhr morgens und mir ist ziemlich langweilig. Ich sitze an meinem Schrebtisch rum, den Stift in der Hand, und weiß nicht so genau, was ich machen soll. Also schick ich euch einfach mal den Ausblick aus meinem Fenster...

Flocken - klein, leise und weiß
Baum- kahl, bedeckt mit Nässe
Sterne - am Fenster gegenüber
Schuppen - aus Schnee auf den Dächern
Grau - der Himmel, kontrastlos
Farben - anti-Atomkraft
Ein Rolladen wird hochgezogen.

Im Radio singen sie: "Ich liebe diese Tage"


alles Liebe, mir ist ziemlich langweilig,
Mer-Yan



Dienstag, 15. Januar 2013
GEFANGEN
Sie saßen in einem Café und lachten. Sorge kannten ihre fröhlichen Gesichter nicht und auch die Härte der Welt ließ sie unberührt. Freunde, Spaß, Normalität.
Für einen Augenblick wirkten sie fast beneindenswert. Dann bildeten die Gedanken sich wieder und nahmen das Künstliche wahr. Sie waren cool, sie waren lustig. Gut. Doch kannten sie wahres Glück? Wahre Freude? Was waren schon unwichtige, alltägliche Belanglosigkeiten, eine Clique und die moderne Gesellschaft? Nichts. Beinahe nicht da, verglichen mit dem Ziel, mit der Belohnung.
Sie sind nichts!
Wahrscheinlich würden sie niemals erkennen, wie sehr sie ihr leben verschwendeten. Auf ewig in ihrer eigenen, beschränkten Welt gefangen.
Beinahe lächerlich.
Keine Ziele, keinen Sinn, keine Hoffnung.
Gut, sie waren cool, beliebt.
Doch beliebt bei wem? Bei den Menschen der heutigen Welt. Geblendete, beschränkt wie sie, unwichtig, verschwendet wie sie, hoffnungslos, ziellos wie sie, im Tunnel, GEFANGEN wie sie.
SIE drehte sich um.
Das Lachen blätterte von ihrem Gesicht.

Mer-yan