Mittwoch, 1. Oktober 2014
Zerstörte Hoffnungen,
zerbrochene Träume
liegen in Scherben
zu meinen Füßen.

Freude und Erwartung,
entspannte Leichtigkeit
warten verzweifelt
auf einen Neuanfang.

Doch wie soll es gehen?
Wie kann man es schaffen,
wird es bei jedem Schlag
noch ein Stück härter.

Ich kenne nicht die Zukunft,
doch in manchen Momenten
ist Optimismus
ein Fremdwort für mich.

Auch wenn es vielleicht besser wird,
ist es schwer zu glauben,
wenn am Ende doch nur
die bittere Enttäuschung bleibt.

Euch einen schönen Abend,
Luce



Montag, 15. September 2014


Allein durch die Straßen, weiter und weiter,
als Begleitung meine Gedanken, voller Ironie und Hohn.

Blicke streifen, zucken zurück, hasten vorbei,
während alles um mich herum
so weit weg ist.

Doch ich sehe sie,
sehe sie alle an und erwidere ihren Blick.

Ich sehe in ihnen mehr, als sie sind,
mehr, als ihre äußere Hülle,
versuche, jedes Detail zu erkennen, in mich aufzunehmen.

Ich bin in meiner Welt, inmitten von tausend anderen Welten.

Meine Welt ist groß,
man verirrt sich schnell darin,
so leicht, so unerwartet.

Und doch denke ich meine Gedanken nicht alleine,
sind sie doch schon gedacht, gefühlt worden.

Dann weiß ich, dass ich nie alleine bin, dass es immer Menschen gibt, die sich auch einsam fühlen,
die auch zu viel über sich nachdenken, in ihrer eigenen Welt.

Und ich habe wieder Zuversicht, sehe die Dinge von ihrer sonnigen Seite in der Hoffnung auf bessere Zeiten.


Ich wollte mich mal wieder zurückmelden:) Das Foto ist übrigens aus der Schweiz, von woher ich meine Gedanken auch ein wenig habe einfließen lassen-genauso wie vom ersten Schultag(kein Kommentar)...


liebste Grüße,
Luce



Donnerstag, 31. Juli 2014
Gedankenpause
Ich blicke auf ein weites Feld, meterweise nichts als Eintönigkeit.

In meinem Kopf wirbeln Gedanken durcheinander und doch ist da Leere, die keinen Platz für Sorge zulässt. Auch nicht für Gefühle, die sich versuchen, ihren Weg vom Herzen in den Kopf zu bahnen. Sie verschwinden im nichts, gehen unter und verblassen.

Wie aus weiter Ferne sehe ich mich dort stehen, einsam und doch nicht allein, distanziert und trotzdem mitten im Leben.

Ich frage mich, ob es echt ist, oder die Fassade irgendwann zusammenbricht. Ob ich sie nicht stabil genug gebaut habe, sodass sie eines Tages jemand einreißen wird. Aber vielleicht warte ich ja insgeheim darauf, dass sie zusammenfällt.

Wie in einem Film sehe ich mein Leben an mir vorbeiziehen, beobachte mich, verurteile mich und doch berührt es mich nicht.

Frage mich, wer um mich weinen wird, wenn ich nicht mehr da bin, wer an mich denken wird, wenn sich alles als Lüge erweist.

Und ich weiß, dass ich die Fragen nicht beantworten kann, nicht jetzt, also belasse ich es dabei.

Ich stehe einfach nur da und lasse den Wind meine Haare zerzausen, genieße die Ruhe und warte auf das, was geschehen wird.

Einen wunderschönen Abend zusammen,
Luce



Sonntag, 30. März 2014
Fall Asleep
Im Mondlicht sahen die Bäume silbern aus, fast glänzend. Eine unwirkliche Stille lag über dem Wald, hüllte alles in tiefes Schweigen.
Als sie zwischen den hohen Fichten hindurchlief, knackten ein paar gefrorene Äste unter ihren nackten Füßen.

Wie ein Engel lief sie über den kalten Boden, nur mit einem dünnen, weißen Kleid am Körper. Ihre Arme hatte sie schützend um sich geschlungen, was aber nicht verhinderte, dass sie am ganzen Körper zitterte.

Es schien, als würden die hohen, halb kahlen Bäume sie beobachten und sich zu ihr herabbeugen, um ihr Geschichten aus längst vergessenen Tagen zu erzählen.

Ihre klappernden Zähne und ihr keuchender Atem waren die einzigen Geräusche weit und breit. Sie spürte, wie ihr Mut und ihre Kraft schwand und als die Müdigkeit ihr einen trockenen Platz unter einem Busch anbot, legte sie sich dort nieder. Da war sie, ihre Haare wie ein Teppich um ihren Kopf gebreitet, ihre nackte Haut fast so weiß wie ihr Kleid, wie der Schnee.

Der Schlaf sang ihr ein leises Wiegenlied, um sie sanft in das Land der Träume zu führen, wo sie die Sonne auf ihrer Haut spüren konnte. Lachen vermischte sich mit Erinnerungen, Hoffnung mit liebevoller Zuneigung.

Einsam wie sie da lag, war sie überrascht, als plötzlich eine Gestalt vor ihr kniete und ihr über den Kopf strich. Unmöglich war es ihr zu sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war, doch die Gestalt lächelte sie an und bot ihr eine Hand, um ihr aufzuhelfen. Verwirrt und doch hoffnungsvoll ergriff sie diese und spürte eine tiefe Ruhe von der Berührung ihrer Hände in sich fließen.

,,Wer...bist du?", fragte das Mädchen mit feiner, leiser Stimme.

Die Gestalt lächelte wieder, ging ein paar Schritte mit ihr an der Hand und schaute verträumt in die Ferne.

,,Ich glaube, du kennst mich. Jeder kennt mich.", sagte die Gestalt, ihre Stimme klang wie das Summen von Bienen und wie das Schnurren einer Katze.
Noch immer ganz durcheinander redete das Mädchen einfach weiter.
,,Nimmst du mich mit? Ich will nicht mehr alleine sein!", bettelte es und lief mit schnellen Schritten neben der Gestalt her, um mit ihr Schritt zu halten.

,,Aber natürlich mein Kind, ich nehme jeden mit mir, der das wünscht, du brauchst keine Angst zu haben",erwiderte die Gestalt mit samtweicher Stimme.
,,Aber glaube nicht, dass du zurückkehren kannst", sagte sie ernst, ihre Stimme klang ein wenig traurig, in ihren Augen lag ein melancholischer Ausdruck.

,,Denn ich bin die ewige Ruhe, vollkommen und endgültig.
Ich bin der Tod"


Hiermit wünsche ich euch eine wunderschöne gute Nacht, meine Lieben!
Luce



Sonntag, 9. Februar 2014
Die Uhr schlägt dreizehn, schon wieder und sie hört nicht auf.

Warum? Das kleine Wort schlägt Wellen, es frisst sich in sein Gehirn, kalt und hartnäckig.

Die Mauern sterben und die sonst so wundervoll lächelnde Küche ist traurig.

Verblasst ist die einst so fröhliche Tapete , alles nur wegen seiner Wut.

Verzweiflung übermannt ihn, lässt ihn zusammenbrechen, er sehnt sich nach unverdienter Erlösung.

Kaltes Lachen streicht über ihn, schießt durch seinen Kopf, verhöhnt ihn.

NICHTS, denkt er.

NICHTS IST RUHE.

Doch das Lachen schwillt nur weiter an, treibt ihn an den Rand, weiter und weiter. Bis er fällt.

Hinein in tausend sterbende Sonnen.

Ein kleines bisschen Poesie für euch zum Sonntagabend...

Eure Luce



Donnerstag, 2. Januar 2014
Sterben im Regen
Sterben im Regen.

Warum alleine, kalt und nass?
Schweres Grau dröhnt in ihren Ohren, erdrückt sie unter sich.

Zittern, Welle für Welle überrollt es sie. Nimmt sie mit sich und lässt sie doch dort liegen,
mitten in Scherben zerbrochener Welten.

Der Schmerz Erlösung, die Kälte Frieden.

Der Tod Endgültigkeit.


Luce



Donnerstag, 19. September 2013
"Vielleicht ein anderes mal", wisperte sie, "aber wahrscheinlich nicht." und mit einem letzten traurigen Blick durch ihre mit feinen Regentropfen besetzten Haare drehte sie sich um und verschwand, nur noch ein Hauch von ihrem Parfüm hing in der Luft, eine Mischung aus Sommerwiese, Wald und roten Rosen. Der Regen wurde stärker und senkte sich wie grauer Nebel über alle Farben und Menschen, gab einem das Gefühl, allein zwischen Hochhäusern und Straßen zu sein.

Als der Regen langsam verebbte und der Himmel aufriss war niemand mehr zu sehen, sie alle hatten sich in ihr warmes, vertrautes Zuhause zurückgezogen, um die kalte, wahrhaftige, lebendige Nässe des Regens nicht auf der Haut zu spüren. Ein vereinzelter Sonnenstrahl brachte die Tropfen auf den Sätteln der wenigen einsamen Fahrräder zum Glitzer, wie kleine Diamanten, die mit der Sonne immer weniger wurden.
Er versuchte jedes Detail in seinem Kopf zu behalten, doch er wusste, dass er sich niemals an alle schönen Momente würde erinnern können, so sehr er sich bemühte. Er zog die Kapuze seiner Jacke tief ins Gesicht und atmete noch einmal den frischen Regengeruch ein, bevor er sich leise seufzend aufraffte, um sie und vielleicht auch sich selbst zu retten.

Inspiriert durch meinen weg gestern durch den strömenden Regen nach Hause ohne wasserdichte Jacke...:)
und ich wollte mich mal wieder melden ;)

luce



Dienstag, 16. Juli 2013
Die Töne fielen wie Regentropfen auf ihre Haut. Als sie den Blick hob und ihn mit ihren grünen Katzenaugen ansah, lächelte er und die Musik verstummte. Vorsichtig stieg er die wenigen Stufen zu ihr herab, seine braunen Augen strahlten etwas aus, das ihr das Gefühl gab, zu Hause zu sein. Wie gut er aussah in dem weißen Hemd, die Ärmel nachlässig nach oben gekrempelt und den obersten Knopf geöffnet, es betonte seine bronzefarbene Haut und seine dunklen Haare, die ihm leicht gelockt in die Stirn fielen. Doch sie wusste, dass sie sich von ihm nicht verzaubern lassen durfte, sie musste stärker sein als er.
"Hat es dir gefallen, Ayá?", fragte er sie mit einem kleinen Lächeln, wodurch ein Grübchen auf der rechten Wange zum Vorschein kam.
"Was willst du?", war ihre einzige Antwort, während sie versuchte, ihr wie wild schlagendes Hers zu ignorieren.
"Dich.", antwortete er leise und sie drohte in seinen Augen, die wie zwei tiefe, dunkle Seen waren, zu ertrinken. Wütend über ihre eigene Schwäche stand sie auf und lief in den Wald.
"Ayá, warte!", hörte sie ihn rufen, doch sie erlaubte sich nicht, sich noch ein letztes Mal umzudrehen.


Luce



Dienstag, 28. Mai 2013
Langeweile mal nicht in der Schule, sondern im Zug nach Berlin...

Die Schönheit der Worte wurde ihr erst bewusst, als sie verschwunden waren. Verzweifelt versuchte sie sich zu erinnern, doch sie schmeckte nur noch die süße Traurigkeit der wenigen Zeilen. Mit Tränen in den Augen sah sie hinauf zum Mond, der sein silbernes Licht über ihre einsame Gestalt goss.

Luce



Sonntag, 19. Mai 2013
Birth
Er saß auf dem Dach, die Sonne kroch gerade noch so über seine Haut, die letzten Strahlen fanden ihren Weg durch seine Haare, die wie eine dunkle Wolke um sein Gesicht streichelten. Seine Hände berührten die warmen, lichtdurchtränkten Ziegelsteine und seine Füße lagen auf der heißen, silber-grauen Dachrinne, die voller trockenem Laub und Gras war. In der Ferne schliefen die Berge, hohe und tiefe, wie auf einer Postkarte hintereinander aufgeschichtet. Eine Amsel sang ihr Abendlied in das Zirpen der Grillen, ein zarter Duft nach Grillfeuer und Sommerblumen lag in der Luft. Das tiefe Brummen eines borbeifahrenden Atos lies das Dach sachte vibrieren, doch er drehte den Kopf nichtm, um zu sehen,was für ein Auto da die Straße entlangtuckerte. Vielleicht ein oranger VW Käfer, so orange wie das Glühen der untergehende Sonne, der innen nach Urlaub und Abenteuer roch. Mit gerunzelter Stirn, die Sorge ins Gesicht geschrieben, kletterte er über die warmen Steine und sprang ins trockene Gras. Ein paar Grashüpfer sprangen davon und der Wind ließ die Halme sanft hin und her schwanken. Langsam, aber doch stetig voranschreitend, gind der Sommer seinem Ende zu, die Blätter an den Bäumen begannen sich gelb zu färben und die kleinen Ziegen und Kälber wurden immer erwachsener. Als er den Pfad weiterlief kam er zu seinem Lieblingsplatz, einem moosbewachsenem Fels, der keck in den tiefen Abgrund ragte. Gegenüber an der anderen Bergwand stürzte ein Wasserfall in die Tiefe, manchmal, wenn die Sonne noch schien, sah man einen Regenbogen in den tausend winzigen Wassertröpfchen. Jetzt war gerade noch das rot.rosane Licht der sterbenden Sonne in den Wolken und die Dämmerung kroch leise aus der Dunkelheit des Waldes über die Wiesen. Er lächelte und schloss den Anblick der Schlucht tief in sein Herz, dort, wo ihn niemand finden würde. Dann legte sich die Maske des Gleichmuts auf seine Züge und er schloss die Augen, er war die Ruhe vor dem Sturm. Die Welt schien still zu liegen, kein Vogel sang, das Wasser schien verstummt, er hörte nur noch den Atem und den Herzschlag der Erde. Da wusste er, dass der Zeitpunkt gekommen war, breitete seine Flügel aus und flog in den Himmel.

Luce