Montag, 17. März 2014
Vor dem Spiegel
Während draußen leise der letzte Windhauch verklingt sitze ich da und beobachte die Schlieren der Tränen auf den Wangen meiner teilnahmslosen Spiegelung.
Manchmal glaube ich fast, deinen Atem hinter mir zu hören, aber wenn ich mich umdrehe, dann ist da nur helles Licht und schon lange keine Geheimnisse mehr.
Ich fühle mich ausgebrannt, auf eine schmerzhafte Art leer, aber auch nicht bereit, mich zu füllen.
Reglos, ohne den Blick abzuwenden, schreie ich mir selbst ins Gesicht.
All die Vorwürfe, die du hättest machen sollen, die du immer wieder verschluckt hast.
Ich hasse dich, sage ich, aber selbst in meinem Kopf klingt es kraftlos.
Die Leere hallt. All die Worte.
Ein leises Zucken in deinen Augen, dass mir sagt, dass mein Schlag dich getroffen hat, obwohl ich nie wirklich ausgeholt habe, um dich zu treffen.
Wenn du mich ansiehst, bluten sie, schicken mir all die Verzweiflung, die du nicht herauslässt.
Ich wische die Blutstropfen auf und desinfiziere den Boden.
Sterilisiert.


Ein kleines Stück Prosa aus der Laune heraus.
Seltsamer Abend.
Ein wenig kalt.
Alles Liebe,
Mer-Yan



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